Wandlungen der Industriemoderne. Das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts in epochenübergreifender Perspektive

Wandlungen der Industriemoderne. Das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts in epochenübergreifender Perspektive

Organisatoren
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.12.2009 - 18.12.2009
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Von
Rüdiger Gerlach, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

In den letzten Jahren fand das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts in der Geschichtswissenschaft immer mehr Aufmerksamkeit. Dabei steht auch die Frage im Raum, wo der historische Ort dieses Zeitraums liege. Diesem Problem wandte sich die Arbeitstagung „Wandlungen der Industriemoderne. Das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts in epochenübergreifender Perspektive“ zu, die am 17. und 18. Dezember 2009 am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam stattfand. Der Organisator der Tagung ANDRÉ STEINER (Potsdam) erläuterte einleitend, dass es zweckmäßig sei, eine epochen- und disziplinenübergreifende Perspektive einzunehmen, um die in diesem Zeitraum zu beobachtenden Prozesse historisch zu verorten. Die Ausgangsthese sei, dass die systemübergreifende Strukturkrise des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der dritten Industriellen Revolution zu sehen sei. Es stelle sich dann aber die Frage, ob es sich um den Ausbruch aus den Koordinaten des Industriezeitalters, oder lediglich um einen neuen Entwicklungsschub der Industriemoderne handele. Im Rahmen der Veranstaltung solle versucht werden diese Fragen, für verschiedene Problemfelder zu beantworten.

JAKOB TANNER (Zürich) widmete sich Fragen der Finanzmarktentwicklung und des Verständnisses der ökonomischen Rationalität. Ausgehend von Max Webers Charakterisierungen1 stellte er fest, dass sich die Funktion der Börse für die moderne Warenverkehrswirtschaft seit dem späten 19. Jahrhundert nicht grundlegend gewandelt habe. Gleichwohl wurden von ihm vor allem drei Veränderungen für das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts ausgemacht: Erstens sei nach dem Zusammenbruch des Systems von Bretton Woods die Kapitalmobilität stark gestiegen, zweitens hätten auch die Finanzmärkte eine informationstechnologische Revolution erlebt und drittens wurden in Reaktion auf die gestiegene Dynamik der Finanzmärkte ebenso neue Theorien der Preisbildung an Börsen entwickelt. In Folge all dieser Prozesse entstanden unter anderem neue Geschäftsfelder und Anlageformen, was ermöglicht wurde, weil der Gesetzgeber Beschränkungen und Kontrollen der Finanzmärkte zurücknahm. Computergestützte Rechensysteme ermöglichten es, die „paperwork crisis“ der 1960er-Jahre zu überwinden und immer größere Finanzströme zu handhaben. Für eine breite Bevölkerungsschicht von Sparern, Investoren oder Pensionsberechtigten gewannen die Finanzmärkte an Bedeutung. Des Weiteren richteten Manager und Investoren ihr Handeln zunehmend nach den Ratings und Benchmarks der Kapitalmärkte aus. Zudem sei das Geschäft mit Börsenhandelssystemen und Beratungsleistungen für die Finanzwirtschaft zu einem eigenständigen Wirtschaftsbereich herangewachsen. Dabei wurde ein immer größerer Teil der Transaktionen aber quasi im „Blindflug“ von Expertensystemen abgewickelt worden.

Die Wirtschaftswissenschaft sei sich des Problems bewusst gewesen, dass sich die Akteure auf den Finanzmärkten nicht vollständig rational verhalten würden und psychologische Faktoren eine wichtige Rolle für die Marktentwicklung spielten. Gemäß der “Random Walk Theory”2 seien die Entwicklungen auf den Finanzmärkten zufällig, also letztlich nicht vorherzusagen. In Reaktion darauf seien Modelle entwickelt worden, die das begrenzt rationale Verhalten der Marktteilnehmer einbezogen, um die Entwicklung der Finanzmärkte prognostizieren zu können. Das durch die Computerisierung und Vernetzung mögliche „ultrakurzfristige“ Verhalten der Akteure stand aber letztlich im Konflikt zu der Funktion der Finanzmärkte, verlässliche Preise zu bilden. Insgesamt habe das Krisenpotential der Kapitalmärkte im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zugenommen.

In der Diskussion wurde angemerkt, dass der Staat seinen hohen Anspruch, die Wirtschaft wissenschaftlich zu steuern, aufgegeben hatte, und sich auf Konjunkturpolitik beziehungsweise allgemeine Vertrauensbildung beschränkte. Entscheidungen auf den Finanzmärkten hätten aber auf unvollständigen Informationen und auf nicht verstandenen Prozessen basiert. Für die Akteure habe sich lediglich die Frage gestellt, wie sie am erfolgreichsten auf der „Indexwelle“ surfen könnten.

ULRICH WENGENROTH (München) beschäftigte sich mit den Paradigmenwechseln in den angewandten Naturwissenschaften und verwies einleitend auf die Illusion des 19. Jahrhunderts, die relevante Umwelt vollständig wissenschaftlich erklären zu wollen. In diesem Wissenschaftsbereich sei man aber schon im frühen 20. Jahrhunderts zu der Erkenntnis gekommen, dass wissenschaftliches Wissen unvollständig bleiben muss. Auf ungenügendem wissenschaftlichem Wissen basierenden Modellen seien stochastische Verfahren entgegengesetzt worden, die aber per se auf schwachen Kausalitäten beruhen. Diese Diskussion innerhalb der Naturwissenschaften sei jedoch durch die Systemkonkurrenz und die damit verbundene „Wahrheitskonkurrenz“ nach 1945 zunächst in den Hintergrund getreten.

Erst in den 1960er-Jahren sei es zu einem Paradigmenwechsel von der „repräsentationalen Epistemologie“ zur „bounded rationality“3 gekommen. Besonders im Bereich neuerer Technologien habe es oft an eindeutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen gemangelt. Dabei hätten sich neue approximative Verfahren oft als zuverlässiger erwiesen als die vermeintlich sicheren, auf strengen Kausalketten beruhenden, aber mit reduzierten Informationen arbeitenden Verfahren. „Fuzzy logic“ und „weiches Berechnen“ kollidierten allerdings mit dem Anspruch der Öffentlichkeit auf absolute Sicherheit. Die individualisierten Gesellschaften des späten 20 Jahrhunderts seien – auch wegen emotionaler Inkompatibilität – nicht bereit gewesen, die „sichere Unsicherheit“ der stochastischen Verfahren zu akzeptieren.

Im Anschluss an den Vortrag wurden Ähnlichkeiten zum Ausbau des Sozialstaates erörtert, der auch von dem Gedanken der vollständigen Absicherung der Lebensrisiken des Individuums getragen war. Schließlich habe sich in den 1990er-Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein absolutes Sicherheitsversprechen praktisch nicht zu halten war. Wengenroth verwies auf seine These, dass in früheren Zeiten stochastische Risiken über die Familien aufgefangen worden seien und erst in Rahmen der Individualisierung als Problem aufgefasst wurden.

THOMAS WEGMANN (Berlin) stellte am Beispiel von Gustave Le Bons „Psychologie der Massen“4 dar, wie sich zunächst in Fachkreisen gebräuchliche Begriffe verselbstständigen und als Bilder eine eigene Wirkungskraft entfalten konnten. Seitdem Robert Koch pathogene Erreger erstmals sichtbar machte, sei das Bild vom Kampf des Körpers gegen die Ansteckung durch einen unsichtbaren Feind verbreitet worden. Dieses sei von Le Bon auf die Welt von Gedanken erweitert worden. In den 1920er-Jahren sei das Ansteckungsparadigma vor allem durch seine literarische Verarbeitung weiter „mutiert“. Le Bons Idee habe schließlich auch die Arbeiten von Hans Domizlaff und anderen Werbestrategen beeinflusst. Mittels ausdrucksstarker Bilder hätten nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten versucht, auf das Bewusstsein der Massen zu wirken. Propaganda, aber auch Kunst- und Kulturpolitik seien nun als Antikörperbildung gegen fremde Ideologien betrachtet worden. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sei das Ansteckungsparadigma erhalten geblieben, habe aber seine eindeutig negative Besetzung verloren. Neben der „Störung durch Ansteckung“ habe die Idee der Ansteckung durch Informationen gerade im anbrechenden Internetzeitalter einen besonderen Reiz entwickelt.

In der Diskussion wurde erörtert, dass sich grade durch medizinische und pharmakologische Fortschritte die Angst vor der Ansteckung minderte. Bakterien hätten ihr Bedrohungspotential verloren und seien sogar als nützlich gesehen worden, während Viren die Konnotation des schädlichen behalten hätten.

THOMAS WELSKOPP (Bielefeld) stellte hinsichtlich des Wandels der Industriearbeit die These auf, dass im letzten Drittel des 20. Jahrhundert weniger ein Bruch stattfand, sondern dass sich vielmehr zwei Langzeittrends überlagerten: die technische Entwicklung und der Wandel des Marktes. An Hand der Eisen- und Stahlindustrie markierte er als die entscheidenden Aspekte dieser technologischen Entwicklung die Miniaturisierung, die Elektrifizierung und Mechanisierung, die Dezentralisierung der Prozesssteuerung und schließlich die Elektronisierung. Alles zusammen habe die Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen in der Industriemoderne nachhaltig gewandelt. Diese Prozesse begannen in den 1930er- und beschleunigten sich in den 1960er-Jahren. Der stetige Wandel der Produktionstechnik habe unter anderem eine höhere Qualifikation der Arbeiter und die „Entkörperlichung“ der Arbeit bedingt. In der Folge hätten praktische Fertigkeiten und geringqualifizierte Arbeit an Bedeutung verloren.

Mit der Entwicklung vom industrialistischen, also produktionsanlagenzentrierten, zum (neo)kommerzialistischen Kapitalismus habe sich die Bindung von Unternehmen zu bestimmten Standorten und Produktionsformen gelockert. Dieser „betriebslose Kapitalismus“ habe zur stärkeren Marktorientierung der Arbeitsverhältnisse geführt. Ganze Berufskulturen und privilegierte Marktpositionen seien erodiert, während neue spezialisierte Berufe und Formen flexibler Beschäftigung entstanden seien. Der Trend zur zunehmenden Verberuflichung habe dadurch nicht geendet, sondern sei durch eine weitere Verwissenschaftlichung und Spezialisierung zur Ausbildung von Experten überlagert, also quasi vollendet worden.

In der Diskussion wurden zwei Felder erörtert. Zum einen sei die Entkörperlichung der Arbeit von einer Weitertradierung und sogar einer Weiterverbreitung des Habitus des „Malochers“ begleitet worden. Zum anderen habe sich die Wahrnehmung des Wandels der Industriearbeit, im Gegensatz zu den eigentlichen Prozessen, im letzen Drittel des 20. Jahrhunderts schlagartig geändert.

LUTZ RAPHAEL (Trier) betrachtete die Veränderungen des Sozialstaats – vor allem westdeutscher Provenienz. Dabei arbeitete er heraus, dass dieser von Mitte der 1970er- bis Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr ausgebaut worden sei, aber gleichzeitig eine hohe Änderungsresistenz aufwies. In der öffentlichen Wahrnehmung sei er populär geblieben, während Regierung und Experten die Aufgabe zuteil geworden sei, Gemeinwohl und staatliche Zukunftssicherung auf der einen Seite und die Sicherung Einzelner und der sozialen Verteilung auf der anderen Seite gegeneinander abzuwägen. Die Sozialstaatsklientel habe keinen generellen Umbau des Sozialstaates, sondern allenfalls eine Konsolidierung der Kosten bei gleichzeitiger sozialer Besitzstandssicherung zugelassen. Der Staat habe vor allem eine Sozialpolitik zweiter Ordnung zur Bekämpfung ungewollter Nebeneffekte des Systems betrieben. Neue Probleme wie Massenarbeitslosigkeit, veränderte Beschäftigungsformen und Familienstrukturen sowie der demographische Wandel seien nur zögerlich thematisiert worden. Strukturell sei der Sozialstaat in dieser Phase funktionsfähig geblieben, auch wenn Ungleichbehandlungen oder Exklusionen einzelner Gruppen nicht korrigiert worden seien. Zugleich war nicht zu übersehen, dass er mehr Probleme produzierte, als er löste. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurden schnelle Veränderungen vollzogen, die die Entwicklung hin zu einem aktivierenden Sozialstaat einleiten sollten. In der längerfristigen historischen Perspektive war die Sozialstaatsentwicklung aber keine Reaktion auf Krisen. Die jeweils zu lösenden Probleme lagen schon länger vor. Seine Dynamik wurde eher durch politische Prozesse und sozialwissenschaftliche Diskurse bestimmt, als durch Rückkopplungen mit dem (welt)wirtschaftlichen Geschehen.

Im Anschluss an den Vortrag wurde vor allem der Einfluss der globalisierten Wirtschaft auf den Sozialstaat erörtert. So seien in den 1980er-Jahren über den internationalen Standards liegende Arbeitsschutzbestimmungen wieder gelockert worden. Mit der zusätzlichen sozialen Sicherung in Form staatlich geförderter Kapitalmarktprodukte seien soziale Sicherungssysteme und wirtschaftliche Entwicklung noch stärker verflochten worden. Zugleich wies Wengenroth auf die Paradoxie des kapitalistischen Sozialstaats hin, die in den 1990er-Jahren immer deutlicher geworden sei: Wenn der Staat alle Risiken abfangen würde, ginge das zu Lasten der wirtschaftlichen Dynamik oder derjenigen, die sich nicht im Raster sozialstaatlicher Absicherung befänden.

DIRK VAN LAAK (Gießen) stellte sich das Ziel, in seinen explizit als vorläufig vorgestellten Überlegungen den „europäischen Sonderweg“ in Bezug auf das Wachstumsparadigma epochenübergreifend zu betrachten. Noch immer werde wirtschaftliches Wachstum, allen „Kassandrarufen“ zum Trotz, als Lösung gesellschaftlicher Probleme gesehen. Seit der Produktivitätsrevolution der 1770er-Jahre habe das Primat der Vermehrung gegenüber dem Erhalt gegolten. Widersprechende Meinungen wie der Malthusianismus seien stigmatisiert worden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts habe sich im Hinblick auf die nur endlich vorhandenen natürlichen Ressourcen erstmals das Gefühl herausgebildet, dass das stetige Wachstum verloren gehen könne. Die Erschließung der „frontier“ sei entsprechend als Notwendigkeit verstanden worden, um das Wachstum weiter vorantreiben zu können. Der wirtschaftliche Fortschritt habe letztlich auch die Herrschaft über vermeintlich weniger leistungsfähige Kulturen legitimiert. Die Idee von der „Macht des Fortschritts“, gestützt auf die enormen Synergieeffekte der Wissenschaften, habe ökologische und soziale Bedenken gegenüber der stetigen wirtschaftlichen Expansion überlagert. Das 20. Jahrhundert habe diesem Muster nichts grundsätzlich Neues mehr hinzugefügt. In den 1970er-Jahren sei das wirtschaftliche Wachstum an seine räumlichen Grenzen gestoßen. Trotz der Kritik, dass die Kosten des Wachstums auf die Dritte Welt und die zukünftigen Generationen verlagert worden seien, habe der Glaube, dass moderne Massenproduktion und immerwährendes Wachstum auch die sozialen Probleme lösen könnten, den eingeschlagenen Entwicklungspfad gestärkt. In Endeffekt habe es sich um eine ineffiziente, aber vermeidbare Pfadabhängigkeit gehandelt.

In der Diskussion wurden Zweifel laut, ob dieser Wachstumspfad gerade aufgrund dieser Pfadabhängigkeit überhaupt verlassen werden könne. Es wurde weiterhin darauf verwiesen, dass die Debatte um die begrenzten Ressourcen und das ökologische Gleichgewicht des Planeten im letzten Drittel des 20. Jahrhundert vor allem durch Bilder, nicht zuletzt durch das 1972 aufgenommene Bild „Blue Marble“ geprägt worden sei.

André Steiner schloss mit einem kurzen Resümee, in dem er bedauernd darauf verwies, dass bei der Tagung auf Grund mehrerer krankheitsbedingter Absagen von Referenten zwar nicht die thematische Breite erreicht werden konnte, wie sie angestrebt war. Im Ergebnis der hier vorgestellten Betrachtungen könne aber davon ausgegangen werden, dass das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts mehr durch Kontinuität denn durch einen Bruch gekennzeichnet ist. Dennoch vervielfachte sich die Komplexität gesellschaftlicher Entwicklungen in diesem Zeitraum, worauf mit einer weiter voranschreitenden Universalisierung von Marktverhältnissen – die aber in bestimmten Lebensbereichen zugleich hinterfragt wurde – und parallel mit neuen Paradigmen, wie dem „aktivierenden Sozialstaat“ oder der „sicheren Unsicherheit“ reagiert wurde. Brüche waren in erster Linie in der veränderten Selbstwahrnehmung und Selbstbeschreibung und nicht so sehr in den Strukturen zu beobachten. Erst ab der Mitte der 1990er-Jahre könne eine Beschleunigung des Strukturwandels festgestellt werden. Auffällig sei allerdings, dass in dieser Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen der Begriff der Industriemoderne immer weniger greife. Hier müsste ein neuer Terminus gefunden werden.

Konferenzübersicht:

Jakob Tanner (Zürich):
A Random Walk Down Wall Street? Finanzmarktkrisen und die Kritik ökonomischer
Rationalitätsmodelle

Ulrich Wengenroth (München):
"Von der unsicheren Sicherheit zur sicheren Unsicherheit": Paradigmenwechsel in den
angewandten Wissenschaften des späten 20. Jahrhunderts.

Thomas Wegmann (Berlin):
Zwischen Ansteckung und Information. Zum literarischen Umgang mit modernen Parasiten

Thomas Welskopp (Bielefeld):
Vom Malochen zum Steuern: Industriearbeit zwischen Körperlichkeitsverlust und technischem Wissenszuwachs

Lutz Raphael (Trier):
Die langsame Abkehr von sozialer Sicherheit? Europäische Umbauten der Wohlfahrtsproduktion im letzten Drittel des 20. Jahrhundert in einer Perspektive 'langer Dauer'

Dirk van Laak (Gießen):
Wachstumspfadabhängigkeit. Der europäische 'Sonderweg' zwischen Suprematie und Sackgasse

André Steiner (Berlin):
Vergleichendes Resümee

Anmerkungen:
1 Max Weber, Die Börse (1894), in: ders., Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, Tübingen 1988, S. 256-322.
2 Paul Samuelson, Proof that Properly Anticipated Prices Fluctuate Randomly, Industrial Management Review 6,2 (1965), S.41-49.
3 Herbert Simon, Theories of decision making in economics and behavioral science, in: American Economic Review 49,3 (1959), S. 253 - 283.
4 Gustave Le Bon, Psychologie des foules, Paris 1895.